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5. bis 8. März 2009

Sonette der dunklen Liebe

BEAT FURRER und Flamenco / Cante Jondo

Bei der Salzburg Biennale 2009, dem Festival für Neue Musik in der Mozartstadt, trifft der Wahlösterreicher Beat Furrer auf den aus maurischen Quellen gespeisten spanischen Flamenco.

Donnerstag, 5. März 2009
Großes Studio | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT I - 19.30 Uhr
Mauricio Sotelo | Cripta. Música para Luigi Nono (UA)
Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Salzburger Bachchor
Beat Furrer, Leitung
Alois Glaßner, Choreinstudierung
Arcangel, Flamencogesang
Der spanische Philosoph Emilio Lledó schreibt über seinen Freund Luigi Nono, dessen Werk lebe "im wunderbaren Klanguniversum Mauricio Sotelos" weiter. Die "Sonette der dunklen Liebe" des Federico Garcia Lorca, die Nono liebte und vertonen wollte, werden in Sotelos musikalischer Krypta für seinen Lehrer zu faszinierender Raum-Klang-Erfahrung, getragen vom Cante jondo, dem Flamencogesang, zu dem Nono seinen spanischen Schüler geführt hatte. Musik inniger Menschlichkeit in den "Räumen der Morgendämmerung".


Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Großes Studio | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT II - 21.00 Uhr (Flamenco)
Flamenco: “Puro y jondo”
Arcángel, Flamencogesang
Miguel Ángel Cortés, Gitarre
Agustin Díassera, Schlagwerk
Antonio Saavedra, Chorus/Palmas
Manuel Saavedra, Chorus/Palmas
Einige der aufregendsten und erfolgreichsten Interpreten der spanischen Kunstform Flamenco gestalten einen Abend des puren Cante jondo, der aus ältesten Quellen gespeisten Form iberischer Volksmusik. Gesang, der in die Tiefen des Bewusstseins dringt. Gesang aus der Tiefe der Zeit. Gesang der Unterdrückten, der die Welt erobert hat. Begleitet von der Gitarre, vom Pulsschlag des Lebens.


Arcangel und Miguel Angel Cortes
Freitag, 6. März 2009
Andräkirche - Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT III - Teil I – 14.30 | Andräkirche
Teil II – 15.00 | Solitär
Werke für Orgel, Sologesang, Blockflöte/Elektronik, Gitarrenquartett, Violine solo, Violinduo, Gitarre und Altflöte, Klavier
von: György Ligeti, Luciano Berio, Sofia Gubaidulina, Toshio Hosokawa, Toru Takemitsu, Masayoshi Matsui, Maki Ishi, Dorothée Hahne, Agostin Castilla-Avila, Marios Joannou Elia, George Crumb, Johannes Maria Staud
Preisträger des Wettbewerbes für Interpretation Neuer Musik und weitere Studierende der Universität Mozarteum aus Österreich, Italien, Japan, Spanien, Brasilien, Mexiko, Griechenland, Litauen, Russland ...
Die Vielfalt der Musik unserer Zeit spiegelt sich im spannenden Programm der Universität Mozarteum mit der jungen Interpreten-Generation. Von Klassikern der Moderne wie Berio und Ligeti geht die Reise zu jungen Komponisten wie Elia und Staud, von Tirol bis Japan, von der Orgel bis zur Blockflöte. Hell und Dunkel, Bewegung, Gesang, Toward the Sea, Traumbilder und vieles mehr - Titel, die neugierig machen, Musik, welche die Phantasie wachruft.

Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT IV - 19.30 Uhr
Preisgekrönte Werke aus dem Kompositionswettbwerb:
Silvia Rosani | „La Nube e Issione” (1. Preis)
Marios Joannou Elia | „Tempus tantum nostrum est“ (2. Preis)
Amr Okba | Adid (3. Preis)
Weitere Werke:
Giacinto Scelsi | SAUH IV für vier Stimmen
Sylvano Bussotti | Lachrimae für Stimmen und Elektronik
Sandeep Bhagwati | Tongues of Fire für 6 Stimmen
Steve Reich | Know what is above you für vier Stimmen
Ensemble „vocal arts“, Stuttgart
Stimmen und Elektronik
Angelika Luz, Leitung

Preisträgerkonzert des Kompositionswettbewerbs „vocal arts“

Vocal arts. Die Kunst des Gesanges lebt weiter, in oft ungewohnter, neu erlebbarer und doch an die Traditionen anknüpfender Art und Weise. Zu den Uraufführungen kommen Stücke von großen Klangerforschern des 20. Jahrhunderts und des indischen Komponisten Sandeep Bhagwati. Die Überschreitung von Grenzen und das Verbinden musikalischer Welten stehen im Mittelpunkt zeitgenössischer vokaler Virtuosität.

Samstag, 7. März 2009
Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT V - 19.30 Uhr
Beat Furrer | Spur für Klavierquintett
Mauricio Sotelo | Audéeis für Singstimme und Streichquartett
Luigi Nono | Fragmente - Stille, an Diotima, für Streichquartett
stadler quartett
Arcangel, Flamencogesang
Hsin-Huei Huang, Klavier
Das Streichquartett hat eine Spur durch die Musikgeschichte gezogen, die weiter wirkt. Das Komponieren für vier Stimmen ist eine neue, alte Herausforderung. Auch wenn wie in Maurizio Sotelos Stück eine ungewöhnliche vokale Stimme dazu kommt, die des Cante jondo, oder in Beat Furrers Stück "Spur" das wohlbekannte Klavier in feingliedriges Geflecht eintritt. Luigi Nono wiederum hat das Streichquartett in seinem epochalen Werk gleichsam neu erfunden.

stadler quartett
Großes Studio | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT VI - 21.15 Uhr
Flamenco: „Lo que trae el aire“
Fuensanta "La Moneta", Tanz
Miguel Lavi, Gesang
David "El Galli", Gesang
Enrique "El Extremeno", Gesang
Miguel Iglesias, Gitarre
David Carmona, Gitarre
Eine Tänzerin, drei Cantaores, zwei Gitarristen. Cante jondo, der tiefe Gesang, in seiner reinsten Variante. Fuensanta "La Moneta" gilt als eine der ausdrucksstärksten Flamenco-Tänzerinnen der jüngeren Generation, die Sänger und Musiker sind jeder für sich für einen Abend gut. Musik, die maurische Wurzeln hat, mitreißende Klänge und Bewegungen, heiß wie die sonnendurchglühte Landschaft Andalusiens.

Sonntag, 8. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT VII - 11.00 Uhr
Beat Furrer | Xenos for Ensemble (2008)
Beat Furrer | Fama, Szene VI
György Kurtág | Quasi una fantasia für Klavier und Ensemble (1987-1988)
György Kurtág | What is the word für Alt, Stimmen und Ensemble (1991)
Beat Furrer | Klavierkonzert (2008)

Piroska Molnár, Alt
Isabelle Menke, Stimme
Nicolas Hodges, Klavier (Quasi una fantasia, Klavierkonzert)
Vocalensemble Zürich
Ensemble Contrechamps
Beat Furrer, Leitung
Beat Furrer ist "auf der Suche nach einer neuen Beziehung zwischen Sprache und Instrumentalklang". Zwei Stücke aus letzter Zeit dokumentieren, zu welch packenden, vorher so nicht gehörten Ergebnissen die Suche führt und wie neu sich ein Klavierkonzert anhören kann. Dazu Werke von György Kurtág, der wie keiner seit Webern musikalische Texturen verdichtet hat, aber spielerischer, assoziativer, dabei ebenfalls in jedem Takt innerlich glühend vor intensivster Emotionalität. Auch nach Worten von Samuel Beckett.


Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, der Stadt Genf, Republik und Kanton Genf

   



„Die Vorstellung von einander durchdringenden Räumen“

Ein Wochenende mit dem Komponisten Beat Furrer:
Neue Musik und der cante jondo des Flamenco

Der aus der Schweiz gebürtige Komponist und Dirigent Beat Furrer lebt und wirkt seit vielen Jahren in Österreich. „Was mich immer beschäftigt, ist es, zu begreifen, was den Menschen so planlos in Bewegung hält, dass er sich wie in einer blinden Wut von der Natur trennt“, so Furrer über seinen Versuch, „diesen großen Wandel zu verstehen, der im Begriff ist, vollzogen zu werden, ohne dass wir es verstehen.“ Die Wahrnehmung des Raums ist es, „die Vorstellung von einander durchdringenden Räumen“, die zur beziehungsvollen Dichte von Furrers Partituren führt. Bewegungen, die vom Geräusch zum Klang führen, vom Unhörbaren zum Fortissimo, vom Atem zur Stimme. Aus der Musikgeschichte bezieht der Komponist, der oft klassische Besetzungen verwendet, die Herausforderung, „die Tradition aufzusprengen, etwas Neues zu gewinnen.“ Dass sich Furrer als „Wahlverwandtschaft“ für dieses Festival den Flamenco gewünscht hat, mag zunächst verwundern, ist die populäre Form der spanischen Volksmusik doch oft massiver Kommerzialisierung ausgesetzt und auf den ersten Blick nicht als außereuropäisch zu erkennen. Geht man jedoch zu den Wurzeln, so stellt man fest, dass seit dem Mittelalter jüdische, schwarzafrikanische, maurische und später besonders „zigeunerische“ Einflüsse zur Entwicklung der verschiedenen Flamenco-Formen geführt haben. Gerade der von Furrer bevorzugte „cante jondo“ (tiefer Gesang) ist Musik der „Gitanos“ und in seinem Aufbau und Rhythmus, seiner traurigen Expression und rituellen Feierlichkeit weit entfernt von bloßer exotischer Folklore. Der „cante jondo“ mit seiner schluchzenden Art zu singen und seiner völlig unsentimentalen Ausdruckskraft kann für Mitteleuropäer unheimlich, fremd und doch faszinierend klingen. Neben Stücken Furrers wird an diesem Wochenende die „Krypta für Luigi Nono“ des Spaniers Mauricio Sotelo erklingen. Sotelo hat in Wien studiert, sein wesentlichster „Freund und Meister“ war aber Luigi Nono, der ihm auch die Beschäftigung mit dem Flamenco empfohlen hat, dem „Gesang der Unterdrückten“. Darum liegt es nahe, auch Nono selbst mit seinem singulären Streichquartett zur „Klangrede“ kommen zu lassen. György Kurtág wiederum ist ein weiterer Meister der verknappten Textur und der Musik, die aus der Stille wächst. Jeweils nach den vom OENM, dem stadler quartett und dem Ensemble Contrechamps gestalteten Konzerten mit Neuer Musik werden ausgewählte spanische Flamenco-Musiker originalen „cante jondo“ präsentieren.

Die Universität Mozarteum steuert zu diesem ersten Biennale-Wochenende zwei spannende Preisträgerkonzerte bei, mit jungen, hochbegabten Interpreten und Komponisten. In diesen Programmen wird neue Vokalmusik mit Bezügen zum Gesamtkonzept der Biennale im Mittelpunkt stehen.

Beat Furrer

Bild: Anna Merz

Beat Furrer, geboren 1954 in Schaffhausen, erhielt an der dortigen Musikschule seine erste Ausbildung am Klavier. 1975 übersiedelte er nach Wien, wo er an der Hochschule für Musik Dirigieren bei Otmar Suitner und Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati studierte. Mit Viktor Liberda gründete Furrer 1985 das „Klangforum Wien“, das er bis 1992 leitete und dem er weiterhin als Dirigent verbunden ist. Im Auftrag der Wiener Staatsoper schrieb er seine erste Oper „Die Blinden“ An der Oper Graz wurde 1994 beim steirischen herbst „Narcissus“ uraufgeführt. 1996 war Furrer „Composer in residence“ bei den Musikfestwochen Luzern. 2001 kam das Musiktheater „BEGEHREN“ in Graz zur Uraufführung, 2003 die Oper „invocation“ in Zürich und 2005 das Hörtheater „FAMA“ in Donaueschingen. Seit Herbst 1991 ist Furrer Ordentlicher Professor für Komposition an der Grazer Musikhochschule, seit 2006 Gastprofessor an der Hochschule in Frankfurt am Main. 2004 erhielt er den Musikpreis der Stadt Wien, seit 2005 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 2006 wurde Beat Furrer für FAMA mit dem Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig ausgezeichnet.


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