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19. bis 22. März 2009

Der Ton kommt aus dem Schweigen

TOSHIO HOSOKAWA und Musik aus Japan

Bei der Salzburg Biennale 2009, dem Festival für Neue Musik in der Mozartstadt, trifft der Japaner Toshio Hosokawa auf die traditionelle Musik seiner Heimat.

Donnerstag, 19. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT I - 19.00 Uhr
Teil I
Giacinto Scelsi | Okanagon für Harfe, verstärkten Kontrabass und Tam-Tam
Toshio Hosokawa | In die Tiefe der Zeit für Akkordeon, Violoncello und Streicher
John Cage | Two3 für Shô und Muschelhörner
Toshio Hosokawa | Landscape V für Shô und Streichquartett
Giacinto Scelsi | Okanagon für Harfe, Kontrabass und Tam-Tam

Teil II
Otomo Yoshihide | modurations
I. moduration für Sho und Sinuswellen (1999)
II. moduration für Klavier und Eletronics (2009) UA
Mayumi Miyata, Shô
Teodoro Anzellotti, Akkordeon
Thomas Demenga, Violoncello
Diotima Quartett
Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Toshio Hosokawa, Leitung

Otomo Yoshihide, Klavier, Electronics
Ko Ishikawa, Sho (modurations I)
Sachiko M, Sinuswellen (modurations I)
Toshio Hosokawas klangliche Entdeckungsreisen in die Tradition seines Volkes, in die klassische Musik Japans, führen zu aufregenden Ergebnissen. Der Ton, der aus dem Schweigen kommt, oft aus der geliebten Natur, gewinnt zeitgemäße und doch "in die Tiefe der Zeit" weisende Gestalt. Komponisten wie Giacinto Scelsi und John Cage haben auf ihre spezielle, kontrastierende Weise ebenso die Töne aus der Stille treten lassen, mitunter sogar mit Instrumenten des Fernen Ostens.

Freitag, 20. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT II - 19.00 Uhr
Galina Ustwolskaja | Komposition Nr. 2 „dies irae“ für acht Kontrabässe, Holzwürfel und Klavier
Toshio Hosokawa | Cloud and Light für Shô und Orchester
Toshio Hosokawa | Voyage VI für Viola und Streicher
Giacinto Scelsi | Aiôn - Vier Episoden aus einem Tag des Brahma
Mayumi Miyata, Shô
Veronika Hagen, Viola
Noriko Shiozaki, Klavier
Mozarteum Orchester Salzburg
Johannes Kalitzke, Leitung
Die wundersam lyrischen Konzerte Hosokawas für die japanische Mundorgel shô und für die Viola werden umrahmt von dramatischen Klängen, denen freilich ebenso spirituelle Kraft innewohnt. Galina Ustwolskaja schöpfte aus dem tiefen Glauben des Ostens, Giacinto Scelsi aus der Weisheit Indiens und in diesem Fall aus der Legende der Maya. Stücke, die zeigen, wie sich in der musikalischen Moderne Orient und Okzident fruchtbar ergänzen, vereinigen und zu neuen tönenden Welterfahrungen führen können.

Republic
KONZERT III - 21.30 Uhr
Otomo Yoshihide | Prisoner 2009 (UA)
Otomo Yoshihide, E-Gitarre
Burkhard Stangl, E-Gitarre, Vibraphon
Sachiko M, Sinuswellen
dj sniff, Turntables
Ishikawa Ko, Shō
Jean-Philipe Gross, Electronics
Mit seinen Klanglandschaften aus neuerer Zeit ist Otomo Yoshihide einer der exponiertester Vertreter aktueller zeitgenössischer Musik aus Japan. Ein umfassender Musiker - Rock, Jazz, Free Jazz sind ihm geläufig, Improvisation, turntables und radikale Elektronik, die "schiere Wucht des Klanges", aus der er immer mehr zur Reduktion zurückkehrt. Ein fulminanter E-Gitarrist, der keine musikalischen Grenzen kennt.

Samstag, 21. März 2009
Wiener Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT IV - 11.00 Uhr
Traditionelle japanische Musik für Koto und Bambusflöte
Tadashi Tajima, Shakuhachi (Bambusflöte)
Kyoko Kawamura, Koto
Traditionelle Musik aus Japan, gespielt auf der Bambusflöte und auf der japanischen Zither von Meistern dieser Instrumente. Die Laute der Natur erklingen in feinster Anverwandlung, wie verzaubernd aquarellhaft hingepinselt. Einzigartige Klangerlebnisse stellen sich ein, wenn der tönende Bambus erblüht und die drachenförmige Zither aus alten Zeiten erzählt.

Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT V - 18.00 Uhr
Traditionelle Werke für Bambusflöte solo
Anton Webern | Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9
Helmut Lachenmann | temA für Flöte, Stimme und Violoncello
Toshio Hosokawa | Silent Flowers für Streichquartett
Traditionelle Werke für Koto und Stimme (17. Jhd.)
Anton Webern | 5 Sätze, op.5, für Streichquartett
Toshio Hosokawa | In Ajimano (aus: Somon-Ka) für Stimme, Koto, Violoncello und Ensemble
Tadashi Tajima, Shakuhachi (Bambusflöte)
Kyoko Kawamura, Koto
Anna-Maria Pammer, Stimme
Peter Sigl, Violoncello
Irmgard Messin, Flöte
Diotima Quartett
Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Dirigent: Toshio Hosokawa (für „In Ajimano“)
Die größte Emotion in konzisester Kürze bei Webern und die Radikalität der elementaren Klangerforschung bei Lachenmann sind starke Kontraste, aber auch eine feine Entsprechungen zur nuancenreichen Klangmalerei der traditionellen Musik Japans und zur Musik Hosokawas, in der sich Westliches und Östliches, Klassik, Avantgarde und Volksmusik wie in einem kunstvollen Spiegel zu einer neuen und doch naturhaft verwurzelten musikalischen Sprache verbinden.

Republic
KONZERT VI - 21.15 Uhr
Merzbow
Eine musikalische Grenzerfahrung mit dem Musikprojekt des japanischen Künstlers Masami Akita. Es handelt sich um einen der wichtigsten Vertreter der japanischen "noise" Musik, der in den letzten 20 Jahren auf der ganzen Welt konzertiert hat. Elektronische Sounds, Geräusche, massive Klangkaskaden begegnen dem Hörer mit aller Macht - getragen freilich von streng konzipierten musikalischen Strukturen - und einer virtuosen Beherrschung der elektronischen Mittel. Ein Blick ins aktuellste Musikschaffen Japans.

Sonntag, 22. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT VII - 11.00 Uhr
Gagaku traditionell
(1) Ichikotsucho no Choshi
(2) Konju no Jo, Ha
(3) Karyoubin no Kyu
Toshio Hosokawa | New Seeds of Contemplation – Mandala (1986/95) für 4 Stimmen und 5 Gagaku-Spieler
Ensemble Yūsei, Tokyo
Gagaku (höfische Instrumentalmusik):
Sukeyasu Shiba, Ryūteki (Bambusquerflöte)
Takeshi Sasamoto, Ryūteki (Bambusquerflöte)
Mayumi Miyata, Shō (Mundorgel)
Hitomi Nakamura, Hichiriki (Bambusoboe)
Ayako Shinozaki, Kugo (altchinesische Harfe)
Shōmyō (buddhistischer Ritualgesang):
Kōshin Ebihara
Jussei Muro
Setsujō Saitō
Enjun Hiyoshi
Gagaku ist die altjapanische Hofmusik chinesischen Ursprungs und eine der ältesten überlieferten Musikformen überhaupt. Es ist faszinierende Ensemblemusik mit japanischen Instrumenten, Mundorgeln, Zithern, Gongs, auch mit Gesang und Tanz. Gespielt wurde diese Musik zu zeremoniellen Zwecken, zu oft tagelangen Festen. Eines der führenden Ensembles bringt traditionellen Gagaku und Toshio Hosokawas Stück, welches alte Formen in neue Klangrede bringt.

Karten bestellen | Karteninfo

Konzert VII und VIII werden unterstützt von: The Japan Foundation und The Nomura Cultural Foundation

      

Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT VIII - 18.00 Uhr
Vortrag: "Gagaku und Shōmyō"
Gagaku traditionell
I. Trad. | Hyōjō no Chōshi (Präludium im Modus Hyōjō)
II. Trad. | Etenraku (Kangen, konzertante Instrumentalmusik)
III. Trad. | Bairo (Bugaku, Musik zu einem Kriegs- und Waffentanz)
Shōmyō traditionell
I. Trad. | Shichibongo no san (Sanskrit-Hymnus auf die Vier Weisheiten)
- Shingon- und Tendai-Version -
II. Trad. | Shotenkango no san (Hymnus in chinesischer Sprache auf die Schutzgottheiten der Lehre)
- Tendai-Version -
Ensemble Yūsei, Tokyo
(Besetzung siehe Konzert VII)

„Der Ton kommt aus dem Schweigen“

Ein Wochenende mit dem Komponisten Toshio Hosokawa:
zwischen westlicher Avantgarde und japanischer Tradition

Mit 21 Jahren ging der 1955 in Hiroshima geborene Komponist Toshio Hosokawa zum Studium nach Deutschland. Dort traf er auf seine wichtigsten Lehrer: in Berlin Isang Yun und in Freiburg Klaus Huber, und studierte bei ihnen Komposition. Und ausgerechnet in dieser Zeit in Europa, fernab von seiner japanischen Heimat, erhielt Toshio Hosokawa von Klaus Huber die zentralen Impulse, sich mit der traditionellen Musik Japans auseinanderzusetzen. Durch diese Hinwendung zur japanischen Tradition entwickelte Hosokawa ein ständiges Register seines Arbeitens: ein Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Musik, die sein Schaffen bis heute auszeichnen. Die Begegnung der Kulturen wird in seinen Werken hörbar, und freilich: Die Suche nach Verbindungen, Traditionen, unverwechselbarer Identität. Hosokawa über seine Musik: "Ich suche nach einer neuen Musik, die ein Abenteuer ist, jedoch nicht im Sinne der Assimilation. Ich suche nach einer neuen Form spiritueller Kultur und Musik des japanischen Volkes, mit der sich sowohl mir selbst als auch meiner Herkunft treu bleibe. Wir müssen den Westen noch einmal und gründlicher studieren, um unsere Sicht auf uns zu objektivieren und uns selbst wirklich kennen zu lernen." Dass sich Hosokawa der japanischen Kultur neu zuwandte, brachte ihn dazu, seine Aufmerksamkeit auch dem Phänomen der Natur, wie er sie in seiner Heimat erlebte, zu widmen. Im Mittelpunkt seiner Werke steht oft die Natur mit ihren verschiedensten Klängen und Schöpfungen und vor allem ihrer Vergänglichkeit. "Vergänglichkeit ist schön", sagt Hosokawa, der in Analogie zur buddhistischen Vorstellung einer Gleichwertigkeit von Leben und Tod seine musikalische Sprache so umschreibt: "Der Ton kommt aus dem Schweigen, er lebt, er geht ins Schweigen zurück. Heute schreibt Hosokawa Werke für Orchester, Ensembles sowie Kammermusik sowohl für moderne als auch für traditionelle japanische Instrumente. So werden in den Konzerten der Biennale sowohl Orchester- und Ensemblestücke mit modernen Instrumenten erklingen, als auch Werke für traditionelle japanische Instrumente wie das Koto (ein Zither-Instrument), die Shô (eine hölzerne Mundorgel) oder für Gagaku-Ensemble (Musik des japanischen Kaiserhofes). Zudem wird eine szenische Produktion auf dem Programm stehen. Dafür werden Solisten aus Japan und Europa ebenso erwartet wie das Mozarteum Orchester oder das Österreichische Ensemble für Neue Musik. Das Wochenende mit Toshio Hosokawa ist eine Koproduktion der Salzburg Biennale mit dem Festival „Dialoge“ der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg.

Toshio Hosokawa

Bild: Christopher Peter

Toshio Hosokawa wurde am 23.10.1955 in Hiroshima geboren. Nach ersten Studien in Tokyo kam er 1976 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste bei Isang Yun Komposition zu studieren. Von 1983 bis 1986 setzte er seine Studien an der Hochschule für Musik in Freiburg bei Klaus Huber fort. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, wie u.a. den Kyoto Musikpreis (1988). 2001 wurde Hosokawa zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin ernannt. Für 2006/2007 und 2008/2009 ist er zu einem Forschungsaufenthalt am Wissenschaftskolleg in Berlin eingeladen worden. Als Komponist oder Dozent war Hosokawa bei allen wichtigen Festivals zeitgenössischer Musik präsent, so beispielsweise bei La Biennale di Venezia (1995, 2001), bei der Münchener Biennale (1998), den Internationalen Musikfestwochen Luzern (2000), bei der musica viva München (2001) oder den Klangspuren in Schwaz (2002). Seit 1998 ist Hosokawa Composer in Residence beim Tokyo Symphony Orchestra, seit 2001 musikalischer Leiter des Takefu International Music Festival und seit 2004 ständiger Gastprofessor am Tokyo College of Music. Hosokawa lebt in Nagano (Japan).

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