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26. bis 29. März 2009

Die Seele muss vom Reittier steigen

KLAUS HUBER und Arabische Musik

Bei der Salzburg Biennale 2009, dem Festival für Neue Musik in der Mozartstadt, trifft der Schweizer Klaus Huber auf arabische Klangwelten.

Donnerstag, 26. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT I - 19.30 Uhr
Klaus Huber | Die Erde dreht sich auf den Hörnern eines Stiers (1993)
Hasan Altnji, Sufi-Gesang
Julien Jâlal Eddine Weiss (Frankreich/Syrien), Qânun, Künstlerische Leitung
Ziad Kadi Amin (Damaskus, Syrien), Ney (arab. Flöte)
Adel Shams El Din (Ägypten/Frankreich), Riqq (arab. Schlagwerk)
Predrag Katanic, Viola
Manuel de Roo, Gitarre
Klaus Huber, Klangregie
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT I (Teil 2)- 21.00 Uhr
Traditionelle arabische Musik
Ensemble Al Kindi
Omar Sarmini (Damaskus, Syrien), Gesang
Julien Jâlal Eddine Weiss (Frankreich/Syrien), Qânun, künstlerische Leitung
Ziad Kadi Amin (Damaskus, Syrien), Ney
Mohamed Qadri Dalal (Aleppo, Syrien), Ud (arabische Laute)
Ozer Ozel (Istanbul, Türkei), Ottomanisches Tamburin
Adel Shams El Din (Ägypten/Frankreich) – Riqq
Klaus Hubers intensive, von tiefem Humanismus getragene Beschäftigung mit der klassischen Musik Arabiens kulminiert in Werken wie diesem für vier arabische und zwei europäische Musiker. Begegnungen von Welten, die einander näher sind als es scheinen mag. Al-Kindi war einer der wesentlichen arabischen Musiktheoretiker des Mittelalters. Al Kindi heute ist eine der führenden Gruppen der vielgestaltigen arabischen Musik, deren Mitglieder aus Syrien, Ägypten und der Türkei kommen.


Ensemble Al Kindi, Predrag Katanic, Manuel de Roo (Bild: Hanspeter Rosenlechner)
Freitag, 27. März 2009
Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT II - 19.30 Uhr
Saed Haddad | On Love 1 für Qânun und Ensemble
Samir Odeh-Tamimi | Anín für acht Instrumentalisten
Amr Okba | For the sake of Allah! ...I deserve nothing less than Glory.
Für zwei Ensembles
Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Ensemble Al Kindi
Arturo Tamayo, Leitung
Julien Jâlal Eddine Weiss, Qânun
Shaker Ismail Hafez Hassanien, Rababa
Neben Klaus Hubers Stück "Ecce homines" werden drei junge Komponisten aus dem arabischen Raum präsentiert: der christliche Jordanier Haddad, der Palästinenser Odeh-Tamimi und der Ägypter Okba. Musik aus einer Region, die trotz aller Tragik der Geschichte und Gegenwart das Potential zu einem friedlichen Miteinander der Kulturen hätte. Musik, die islamische und westliche Traditionen mit selbstbewusster Suche nach dem Anderen, dem Neuen verbindet. Musik, die Hoffnung gibt auf ein Zeitalter der Humanität.
Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT II (Teil 2) - 20.30 Uhr
Klassische arabische Musik: “The crusades from the arabic view sight”
Al Kindi und Omar Sarmimi
Besetzung wie bei Konzert 1 oben
Das Ensemble Al Kindi mit einem besonderen Programm über die Kreuzzüge aus arabischer Sicht. Die Geschichte ist nicht tot, sondern wirkt in uns fort, im Osten wie im Westen.

Solitär | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT II (Teil 3) - 22.00 Uhr
Klaus Huber | Ecce homines für Streichquintett
stadler quartett, Sergey Malov (Viola)

Samstag, 28. März 2009
Großes Studio | Universität Mozarteum Salzburg
KONZERT III - 19.30 Uhr
Klaus Huber | Die Seele muss vom Reittier steigen
Amr Okba | Charon - pluto I für 76 Soloinstrumente
Igor Strawinsky | Petruschka (1. Fassung von 1911)
Sinfonieorchester der Universität Mozarteum
Dennis Russell Davies, Leitung
Walter Grimmer, Violoncello
Max Engel, Baryton
Kai Wessel, Countertenor
Russland ist die Brücke zwischen Europa und Asien. Igor Strawinskys Ballettmusik-Klassiker erzählt vom Clown des russischen Puppentheaters, der sogar nach seinem Tod noch als Geist erscheint. Klaus Hubers Werk auf einen Text des palästinensischen Dichters Mahmud Darwisch ist ein Plädoyer für die Verständigung, für den Frieden. Für den Komponisten bedeutet die Entdeckung und Anverwandlung des klassischen arabischen Tonsystems eine völlig neue schöpferische Freiheit.

Solitär
Sonderkonzert - 22.00 Uhr
Hossam Mahmoud | Der Atem der Reinheit für Violine, Oud und Elektronik
Frank Stadler, Violine
Hossam Mahmoud, Oud

Im Herzen liegt das Geheimnis des Lebens, im Ausatmen seine Kunst.

Der Geiger kommt aus der Welt der einen, der Komponist aus der Welt der anderen Sprache der Töne. Beide sind aber auch in die jeweils andere Sphäre gewandert und mit ihr vertraut. In diesem Konzert treffen sie einander im Land der grenzenlosen Klänge.

Eintritt frei!
Sonntag, 29. März 2009
Großer Saal | Internationale Stiftung Mozarteum
KONZERT IV - 19.30 Uhr
Preisträgerkonzert „Musikpreis Salzburg“
In Kooperation mit Land Salzburg
Klaus Huber | Kammerkonzert Intarsi
Franck Christoph Yeznikian | Harnischstriemen (Faltenachsen) für Cimbalom und Ensemble (UA)
Klaus Huber | Tempora, Violine mit Orchester (ÖEA)
Mozarteum Orchester Salzburg
Österreichisches Ensemble für Neue Musik
Arturo Tamayo, Leitung
Nicolas Hodges, Klavier
Frank Stadler, Violine
Luigi Gaggero, Cimbalom
Mozartisch anmutende Klavier-Passagen im Kammerkonzert Intarsi, neue Virtuosität im Violinkonzert Tempora. Klaus Huber, der Meister der "Fragilität des Ausdrucks", verbunden mit der "beharrlichen Strenge der Ausführung" und immer mit mystischem Hintergrund. Neben Stücken aus früheren Schaffensperioden Hubers steht ein Stück des französischen Komponisten Franck Christoph Yeznikian, einem seiner vielen erfolgreichen Kompositionsschüler und Förderungspreisträger des Landes Salzburg.



Klaus Huber, Frank Stadler (Bild: Markus Sepperer)

„Die Seele muss vom Reittier steigen.“

Ein Wochenende mit dem Komponisten Klaus Huber:
ein Meister der Moderne entdeckt die Musik Arabiens

Brian Ferneyhough, einer der vielen prominenten Schüler des Schweizer Komponisten Klaus Huber, schreibt über seinen verehrten Lehrer: „Jedes seiner Werke (ist) eine höchst individuelle Antwort auf eine klar fokussierte und technisch genau ausgefeilte Reihe von Sachverhalten und zugleich auch ein präzises, stets erneutes Nachdenken über das Verhältnis der zeitgenössischen Musiksprachen zur realen, unvollkommenen Welt, in die sie eingebettet sind.“ Ferneyhough spricht weiter von der „tiefen, natürlichen Introvertiertheit des Ausdrucks“ und der „unvergleichlichen Kontrolle der musikalischen Zeit.“ Hubers Kunst ist „humanistisch im doppelten Sinn: einerseits im Sinne der Treue zu traditionellen Konzepten des handwerklichen Könnens, anderseits im Sinne der beharrlichen Ansprüche, die er zu recht an die Musik als die letzte visionäre Vermittlerin eines hohen ethischen Bestrebens stellt.“ Hubers christlicher Glaube „bewegt ihn, sich direkt dem zuzuwenden, was er als die doppelte utopische Sendung der Musik sieht: den Zuhörer zur konkreten sozialen Reflexion anzuregen und eine hoffnungserfüllte Vision vom ‚rechten Leben’ zu verkörpern. (…) Es ist zu hoffen, dass Hubers einzigartige Kombination von Fragilität des Ausdrucks und beharrlicher Strenge der Ausführung“ weiterhin all jene bewegen wird, „die bereit sind, sich dieser Musik mit der umfassenden Geisteshaltung auszusetzen, aus der heraus sie geschrieben wurde.“ Anfang der 90er-Jahre begann sich Klaus Huber intensiv mit arabischer Musik zu beschäftigen. Huber dazu: „Unmittelbar ausgelöst durch den Golfkrieg, dessen verheerende Auswirkungen im Bewusstsein vor allem der jüngeren Generation ich mit Recht befürchtete – umfassende Remilitarisierung ihres Denkens und Fühlens – und der meine Kreativität beinahe zerbrach, hatte ich das starke Bedürfnis, mich einer Kultur zuzuwenden, die in den Augen der neuen Weltordnung zur Vertreterin des Bösen schlechthin geworden war.“ Der Komponist begann ein umfassendes Studium der klassischen arabischen Musik, wobei ihm bewusst wurde, dass diese die „abendländische Musikentwicklung ganz entscheidend geprägt, wenn nicht überhaupt erst ermöglicht“ habe. In der Folge hat Huber Berührungsfelder für die beiden Kulturen, Möglichkeiten der Begegnung, der Wieder-Begegnung geschaffen. Zwei der so entstandenen Stücke nach Texten zeitgenössischer Autoren aus dem Iran und Palästina werden an diesem Wochenende aufgeführt. Dazu kommen traditionelle arabische Musik sowie neue Werke junger, westlich ausgebildeter Komponisten aus Ägypten und Jordanien. Das Symphonieorchester der Universität Mozarteum und das Mozarteum Orchester Salzburg spielen die Schlusskonzerte der Biennale 2009.




Klaus Huber

Bild: Max Nyffeler

Klaus Huber, geboren 1924 in Bern, studierte nach dem Lehrerseminar Violine, Schulmusik und, bei Willy Burkhard, Komposition in Zürich sowie in Berlin bei Boris Blacher. 1959 kam bei den Weltmusiktagen der IGNM in Rom der internationale Durchbruch mit der preisgekrönten Kantate „Des Engels Anredung an die Seele“. In den folgenden Jahren unterrichtete Huber in Luzern und Basel, wo er 1968 die Meisterklasse für Komposition übernahm. 1970 erhielt er den Beethovenpreis der Stadt Bonn, 1973 wurde er als Nachfolger Wolfgang Fortners Professor für Komposition in Freiburg im Breisgau. Ab 1983 reiste er mehrmals nach Nicaragua, wo er mit Ernesto Cardenal zusammenarbeitete. Neben vielen Gastprofessuren (u.a. am IRCAM in Paris, in Helsinki, London, Genf, Siena, Berlin, Bremen, Lyon, Bergen und Sarajevo) entstand sein reichhaltiges Oeuvre. Seit 1990 führt Huber seine Lehrtätigkeit in freier Form weiter. 1998 gründete er die Konzertreihe „Musica insieme Panicale“ in Umbrien, 1999 erschienen seine Gesammelten Schriften „Umgepflügte Zeit“ in Köln, 2002 erhielt er den Friedenspreis der Villa Ichon, Bremen. Klaus Huber ist Mitglied der Kunstakademien von Bayern, Berlin und Mannheim, Ehrenmitglied der IGNM und Ehrendoktor der Universität Strasbourg. Sein Gesamtwerk liegt in der Paul Sacher Stiftung in Basel. Er lebt in Bremen und in Panicale in Umbrien.

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